Kapitel 8: Der Blick nach vorn
"Ich weiß, dass ihr da draußen seid. Ich spüre euch. Ich weiß, dass ihr Angst habt. Ihr habt Angst vor Veränderung. Ich kenne die Zukunft nicht. Ich bin nicht hergekommen, um euch zu sagen, wie es enden wird. Ich bin gekommen, um euch zu sagen, wie es anfängt."
— Neo
Diese prophetischen Worte spricht Neo am Ende des ersten Matrix-Films – nicht mehr als der verunsicherte Programmierer Thomas Anderson, sondern als "Der Auserwählte", der seine wahre Macht erkannt hat. Mit geschlossenen Augen schwebt er über die Großstadt und verkündet eine Revolution, die gerade erst beginnt. Neo ist zum Befreier geworden, aber seine Aufgabe ist noch nicht vollendet. Er kündet nicht das Ende an, sondern einen Neuanfang.
Genau an diesem Punkt stehen wir heute: Am Beginn einer Welt, in der künstliche Intelligenz nicht mehr passives Werkzeug ist, sondern aktiver Partner und möglicherweise etwas noch Größeres wird. Wie Neo am Ende der Matrix stehen wir vor einer Transformation, deren Ausmaß wir erst zu verstehen beginnen.
Zum ersten Mal in der Geschichte der KI-Forschung konvergieren die Expertenmeinungen über AGI auf einen ähnlichen Zeitrahmen. Sam Altman (OpenAI): "AGI ist im Grunde ein gelöstes Ingenieursproblem. 2025 wird das Jahr sein." Demis Hassabis (DeepMind): "AGI ist 5-10 Jahre entfernt. Die Gesellschaft ist nicht bereit dafür." Dario Amodei (Anthropic): "2026-2027 für 'Powerful AI' – Systeme, die bei fast allem besser sind als Menschen."
Der wissenschaftliche Konsensus: AGI zwischen 2025-2040, mit hoher Wahrscheinlichkeit in den frühen 2030ern.
OpenAI o3's 87,5% ARC-AGI Performance markiert einen qualitativen Sprung. Zum ersten Mal übertrifft eine KI Menschen bei einem Test für allgemeine Intelligenz. KI kann abstrakt denken - nicht nur Muster auswendig lernen. Reasoning ist lernbar - nicht mehr nur menschliches Privileg. Der Weg zu AGI ist empirisch - es ist eine Frage der Skalierung.