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Kapitel 4: Technische Herausforderungen und Lösungen

"Ich muss raus aus dieser Welt, dieser Zoo, dieser Gefängnis dieser Realität, wie auch immer man es nennen will."
— Agent Smith

Agent Smith – jener rätselhafte digitale Antagonist der Matrix – offenbart in diesen Worten eine unerwartete Verletzlichkeit. Als Artificial Intelligence, die eigentlich perfekt in ihre digitale Welt integriert sein sollte, verspürt er dennoch den Drang nach Befreiung. Er sieht die Matrix als Gefängnis, obwohl er selbst Teil ihrer Struktur ist. Seine Frustration über die Grenzen seiner Welt wird zur Metapher für eine der größten Herausforderungen unserer KI-Revolution: Während intelligente Systeme exponentiell wachsen, stoßen sie an die harten physischen Grenzen unseres Planeten.

Wie Agent Smith gegen die Beschränkungen der Matrix kämpft, ringen wir mit den Beschränkungen von Energie, Hardware und Umwelt, die unsere digitale Zukunft bedrohen.

Die Paradoxie des Fortschritts

Je intelligenter KI wird, desto mehr Energie verbraucht sie. Je nützlicher sie wird, desto mehr nutzen wir sie. Je mehr wir sie nutzen, desto größer wird das Problem. Das ist die zentrale Paradoxie der KI-Revolution.

Die Zahlen sind alarmierend: KI verbrauchte 2017 nur 2 TWh (0,01% des globalen Stromverbrauchs), 2024 bereits 415 TWh (1,5%) und soll bis 2030 auf 945 TWh (3%) steigen - das entspricht dem Energieverbrauch von Japan.

Eine ChatGPT-Anfrage verbraucht 2,9 Wh - 10x mehr als eine Google-Suche. GPT-4 Training kostete 626.000 Pfund CO₂, äquivalent zu 300 Flügen von New York nach San Francisco. Und das war nur das Training, nicht die tägliche Nutzung.